Die nubischen Pyramiden

Die nubischen Pyramiden der Kuschiten

Die nubischen Pyramiden stammen aus dem Reich von Kusch, die über mehrere Jahrhunderte und drei Königreiche hinweg auf dem Gebiet des heutigen Sudans herrschten.

Im Gegensatz zu ägyptischen Pyramiden waren die der Kuschiten solide Monumente, ohne innere Kammern. Über der Grabkammer des Verstorbenen wurde die Pyramide als Denkmal errichtet, die aber nicht mit ihr verbunden war.

Unterschiede lassen sich auch in der Form erkennen. So sind die nubischen Pyramiden steiler als die ägyptischen und ihre Höhe beträgt maximal 30 Meter.

Die besten erhaltenen Pyramiden sind in Jebel Barkal zu finden, aber auch an vielen anderen Orten wie Nuri und Meroe. Insgesamt sind weit über 350 Pyramiden im Land verteilt.

Mitglieder der Königsfamilie der Kuschiten und die gesellschaftliche Elite ließen sich eine Pyramide und eine Grabkammer errichten. Bereits zu Lebzeiten wurde eine Grabstätte ausgewählt und eine Treppe von Osten in den Boden oder in den Abhang eines Jebels geschnitten. Die Grabkammern wurden fünf bis zehn Meter unter der Erde aus dem Felsen geschlagen. Das Grab einer Königin umfasste zwei, das eines Königs drei Kammern. Reichtum und Macht wurden in den Königsgräbern der Kermakönige und in denen des Adels ausgestellt, wie z.B. die große Zahl der Viehopfer in den Gräbern zeigt.

Ein Grabmal eines Königs der mittleren Kerma-Zeit (2050-1750c) bestand aus einem Grab mit einem Durchmesser von 11,7 Metern und zwei Meter Tiefe, bedeckt von einer Kuppel mit einem Durchmesser von bis zu 25 Metern. Auf der Südseite des Hügels waren mehr als 4.000 Bucrania-Rinder als Viehopfer halbmondförmig angeordnet. Die Gräber der späteren Kerma Könige waren noch beeindruckender.

Ab 1700 v. Chr. war das Reich von Kusch der mächtigste Staat im Niltal. Begraben unter Kuppeln mit einem Durchmesser von bis zu 90 Metern wurden diese Herrscher von bis zu 400 Menschenopfern in den Tod begleitet. Unter den Hausangestellten waren wahrscheinlich Familienangehörige und Kriegsgefangene des Königs, ihre Identität ist jedoch bis heute nicht ausreichend wissenschaftlich gesichert.