Merlo Riff

Das längliche Riff befindet sich 1.2 Seemeilen südwestlich von Angarosh. Es ragt wie das Angarosh und das Abington Riff steil aus dem über 450 Meter tiefen Meeresgrund empor. Im Gegensatz zu seinen beiden Nachbarn fallen die Außenseiten jedoch nicht so steil in die Tiefe ab. An seinem schmaleren Nordende befindet sich ein Plateau, das von einem großen, sehr schön mit Weichkorallen bewachsenen Korallenblock dominiert wird. Die West- und Ostseite sind von vielen Spalten und Höhlen durchsetzt. Das Riff-Dach reicht dicht unter die Wasseroberfläche und zahlreiche kleine Korallenfelsen ragen aus dem Wasser.
Auf der Westseite kann man schon von weitem die Überreste der Freedom sehen. Das österreichische Safariboot lief durch einen Navigationsfehler im Oktober 1999 auf das Riff. Das Schiff wurde innerhalb weniger Tage von einheimischen Fischern fast völlig demontiert – inzwischen sind nur noch der ausgeschlachtete Rumpf und das abgesägte Bug zu sehen. Das Merlo Riff wird häufig von Safaribooten angelaufen. Wegen seiner exponierten Lage muss auch hier mit Strömung gerechnet werden, wobei diese meistens nicht so stark ist wie beim Abington Riff.

Ostseite

Die Riffwand verläuft teilweise überhängend bis zu einer Tiefe von ungefähr 15 Metern. In diesem Bereich ist das Riff stark zerklüftet und von vielen Spalten durchzogen. Zahlreiche Riesenmuränen finden dort ein Versteck und warten auf die Nacht, um im Schutze der Dunkelheit ihrer Beute nachzustellen. Manche Spalten sind so groß, dass bequem in sie hinein getaucht werden kann. Innen können im diffusen Licht vereinzelt Korallenbewohner entdeckt werden, die sich vor ihren Feinden verbergen. Am Fuße der Wand beginnt ein leicht abwärts geneigter, schön bewachsener Schräghang. Er ist mit kleinen bis mittelgroßen Korallenblöcken übersät und von vielen Riffbewohnern bevölkert. Der Korallenbewuchs ist so dicht, dass nur kleinere Sandflächen zu finden sind auf denen vereinzelt Weißspitzenhaie ruhen.

Neben den verschiedenen Arten von Hart- und Weichkorallen verteilt sich über die gesamte Ostseite eine größere Anzahl von Tischkorallen. Daneben haben sich Kolonien von Pracht- und Blasenanemonen angesiedelt, und am Schräghang schwimmen Schwärme von Nasendoktorfischen. An seinem Ende fällt die Außenwand steil in die Tiefe ab. Die Kante verläuft im Norden in einer Tiefe von ungefähr 40 Metern und steigt in Richtung Süden bis in den Bereich von 25 Metern an. In diesem Abschnitt ziehen Gruppen von Napoleons am Riff entlang und nähern sich neugierig den vorbeischwimmenden Tauchern. An der Nordspitze befindet sich ein dreistufiges Plateau. Die erste Stufe umfasst den Flachwasserbereich bis in eine Tiefe von 2 Metern. Auf der Westseite können zwei tiefe Einschnitte leicht betaucht werden, und unter einem kleinen Überhang in 15 Metern Tiefe steht ein Schwarm Glasfische. Am Fuße einer zerklüfteten Riffwand beginnt in 25 Metern die zweite Stufe. Der Grund fällt tief bis auf 30 Meter ab, um in eine Steilwand überzugehen. Das Plateau ist schön bewachsen, dominiert wird es jedoch von einem großen Korallenfelsen auf der Westseite. Er ist wunderschön mit Weich- und Steinkorallen überwuchert und bietet Unterwasserfotografen interessante Motive.

So trifft man dort unter anderem auf zahlreiche Indopazifik-Sergeants, Ruderbarsche, verschiedene Schnapperarten und Falterfische. Mit etwas Glück lassen sich an der Steilwand Graue Riffhaie beobachten. Darunter kann die dritte Plateaustufe erspäht werden. An ihrem Ansatz bildet sie einen Kanal aus, in dem gelegentlich Gruppen von Hammerhaien entlang ziehen. Sie sind auch auf größere Entfernung auf Grund ihrer außergewöhnlichen Kopfform gut zu erkennen.

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