Qita el Banna

Der Festlandsküste weit vorgelagert und fernab von anderen Riffen erhebt sich Qita ‚el Banna wie eine Nadel aus dem über 400 Meter tiefen Meeresgrund. Es hat eine ovale Form und das Riffdach reicht dicht unter die Wasseroberfläche. Zwei kleine, schön bewachsene Plateaus befinden sich auf der Nord- und Südostseite. Die Seiten von Qita ‚el Banna fallen steil ab. Eine prachtvolle Artenvielfalt von Hart- und Weichkorallen sowie von Riff- und pelagischen Fischen hat sich etabliert. Vor allem in größeren Tiefen bestehen gute Chancen, verschiedene Haiarten, wie zum Beispiel Hammerhaie, anzutreffen. Steilwandtaucher kommen hier voll auf ihre Kosten. Aufgrund der exponierten Lage ist häufiger mit Strömung zu rechnen.

Die Südostseite

Die stark zerklüftete Riffwand verläuft auf den oberen 15 Metern stellenweise überhängend. Entlang der Wand haben sich viele kleine Canyons ausgebildet, in denen Soldatenfische Deckung suchen. Die Außenseite des Riffs fällt in Wellen steil ab. Bei 40 Metern bildet sie einen kleinen Sockel, um darunter fast lotrecht im tiefen Blau zu entschwinden. Der Taucher kann auf Gruppen von Riesen-Süßlippen stoßen, die am Hang entlang ziehen – für Unterwasserfotografen ein attraktives Motiv. Am Südende der Wand erstreckt sich bis in 40 Meter Tiefe ein Schräghang. Unter ihm liegt eine große Höhle. Auf dem teilweise sandigen Grund der Höhle ruhen Weißspitzen-Riffhaie. Farbenprächtige Korallenformationen und die scheinbar bodenlose Tiefe fesseln den Besucher. Sie verleitet jedoch dazu, Zeit und Tiefe zu vergessen. Durch die zahlreichen Schwarmfische, wie zum Beispiel Fahnenbarsche, und die vielen kleinen Höhlen hat auch der flachere Bereich jede Menge Interessantes zu bieten.
Am Südwestende von Qita ‚el Banna schließt sich ab 15 Metern Tiefe ein schmales Plateau an. Dieses erreicht zügig 25 Meter, um an seiner Außenkante steil abzufallen. Es handelt sich um kein herausragendes Plateau, dennoch lohnt ein Abstecher. Einzelne große Barrakudas ziehen ihre Kreise, und auf dem stellenweise sandigen Grund ruhen manchmal Weißspitzen-Riffhaie. Mit etwas Glück können hinter der Kante zum Steilabfall, wie auch an der gesamten Ostseite, umherstreifende Schwarzspitzen-Riffhaie oder Hammerhaie angetroffen werden.

Westseite mit Nordplateau

Die Westseite fällt steil bis in eine Tiefe von über 70 Metern ab. Unterbrochen wird der Steilabfall auf 40 Metern Tiefe durch einen kleinen Sockel. Ähnlich wie die Ostseite ist die Riffwand auf den oberen 10 Metern stark zerklüftet, wodurch sich kleine Höhlen gebildet haben. In diesen können verschiedene Korallenbewohner entdeckt werden.
An der gesamten Riffwand ziehen Schwärme von Rifffischen wie Nasendoktorfische oder Gelbkopf-Schnapper entlang. Große Gorgonien strecken ihre Fächer in die Strömung, um planktonische Organismen aus dem Wasser zu filtern. Am Nordende von Qita ‚el Banna befindet sich ein kleines, mit Korallenköpfen bewachsenes Plateau. Es beginnt in 10 Metern Tiefe, führt seicht abwärts und mündet an seiner Außenkante in eine Steilwand. Richtet der Taucher seinen Blick an dieser Kante in die Tiefe oder ins Freiwasser, so bestehen gute Chancen, große pelagische Meeresbewohner zu entdecken.

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